Samstag, 21. Oktober 2023

William Shakespeares »Hamlet«


Shakespeares »Hamlet« gilt als Höhepunkt seines dramatischen Schaffens. Das 1600 / 1601 entstandene und 1602 uraufgeführte Werk ist ein zeitloses Drama umd Liebe, Rachsucht, Tod und Vergänglichkeit. Shakespeares Stücke berühren die menschliche Natur und sind von universaler Gültigkeit.

William Shakespeares »Hamlet« - kaum ein Werk wurde so häufig gespielt und dabei so unterschiedlich interpretiert, ob auf der Bühne, der Kinoleinwand oder als Gerüst für einen Serienplot. Shakespeares Träume in die moderne Welt zu transponieren ist eine der größten Herausforderungen. Manche Zitate gehören wie selbstverständlich zu unserem Wortschatz.

Als vor rund 250 Jahren die Shakespeare-Begeisterung in Deutschland um sich griff, gehörte auch ein sogenanntes »Hamlet-Erlebnis«, nämlich die Identifikation mit dem melancholischen Dänenprinzen, zu den Reaktionen auf Shakespeares Stücke. Die menschliche Psyche und ihre Widersprüchlichkeiten sowie die Reflexion über Ich, Fiktion und Welt stehen in diesem Stück auf dem Prüfstand, und nicht umsonst hat der berühmteste Monolog der Theatergeschichte in diesem Stück seinen Platz: »Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage«.

Sein berühmtes »Sein oder nicht sein« ist zu dem Theaterklischee schlechthin geworden. Allein der Totenschädel in der Hand signalisiert eindeutig, es geht um den Dänenprinzen und sein schweres Schicksal, das nach guter Shakespeare-Manier am Ende allen Hauptfiguren das Leben kostet. Viele Akteure verlieren in dem düsteren Drama ihren Kopf.

In Helsingör am dänischen Königshof besteigt König Claudius den Thron und heiratet Gertrude, die Witwe des vorigen Königs. Durch den Geist des Vaters wird Hamlet, dem Prinzen von Dänemark, bestätigt, dass Claudius Hamlets Vater - also seinen eigenen Bruder - getötet hat. Hamlet wird von dem Geist beauftragt, den Mord zu rächen. Um dies zu verwirklichen, stellt sich Hamlet verrückt und lässt von einer Schauspielertruppe ein Stück aufführen, in dem ein König auf die gleiche Weise getötet wird, wie Hamlets Vater. Claudius verrät sich und verlässt empört den Saal.

Um Hamlet zu beseitigen, schickt Claudius den Prinzen, begleitet von zwei Spitzeln, mit einem Mordbrief nach England. Die Empfänger sollen Hamlet dort ermorden. Hamlet entdeckt den Brief und ändert ihn ab: Nun werden die heuchlerischen Spitzel getötet. Das Schiff wird von Piraten gekapert, Hamlet gefangen genommen, er kommt aber gegen ein Lösegeldversprechen frei. Nach Dänemark zurückgekehrt, wird Hamlet Zeuge der Beerdigung Ophelias: Sie ist seelisch und geistig verwirrt im Fluss ertrunken.

Ihr Bruder Laertes fordert Hamlet zu einem scheinbar harmlosen Wettkampf (die Idee hat Claudius) heraus, weil er sich rächen will. In Wirklichkeit ist sein Schwert vergiftet und der König hält einen Giftbecher für Hamlet bereit. Nun nimmt die Katastrophe ihren Lauf: Hamlet tötet Laertes im Kampf, Gertrude trinkt versehentlich vom Giftbecher und stirbt, woraufhin Hamlet den König ersticht. Der Prinz geht zuletzt an einer tödlichen Wunde, die ihm durch den vergifteten Dolch beigebracht worden ist, zugrunde.

Der Vater wurde vom Onkel gemeuchelt, Hamlet ist ahnungslos, bis der Geist der Vater ihm sein Schicksal kündet.Hamlet fühlt sich einsam und am Hof nicht verstanden. Der Prinz ist voller Selbstzweifel, verzweifelt an seiner hoffungslosen Lage, verstellt sich und gibt sich irr Gewordener. Zugleich eröffnet aber gerade der Selbstzweifel die Möglichkeit, dem Spuk ein Ende zu machen.

Was hat uns das dunkle und abgründige Werk heute noch zu sagen, warum vergeht keine Spielzeit ohne einen "Hamlet" auf der Bühne? Was sagt ein Psychologe zu dieser Figur, wo findet man sie vielleicht in der heutigen Politik wieder, und wie setzen sich Musiker mit dem traurigen Prinzen, der auf Vergeltung sinnt, auseinander?

Die Klassiker der Theaterliteratur sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale. Manche Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen einen nicht los, überraschen immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in den Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut.



Blog-Artikel:

»Hamlet« von William Shakespeare - Literatenwelt-Blog - literatenwelt.blogspot.de

Weblinks:

William Shakespeare-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

William Shakespeare-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

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